Sicherlich hängt das Richtergebnis zu einem guten Teil auch von der Materialqualität ab. Blechbearbeiter wissen nur zu gut, wie sehr die Qualitäten beim Ausgangswerkstoff schwanken können. Doch auf der anderen Seite erwartet der Kunde immer das vereinbarte Ergebnis. Mit dem Richten lassen sich aber auch schlechte Bleche wieder brauchbar machen, wie wir Ihnen im Artikel Lohnrichten rettet Blech und Maschinen zeigen. Über die verbesserte Qualität freuen sich zudem Kunden und Kollegen.
"Gerichtete Teile vereinfachen die Endmontage. Folgeprozesse, wie Schweißen und Umformen laufen zudem reibungsloser ab"
Kuno Fokken, Produktionsleiter bei n-cut24 im ostfriesischen Westoverledingen
Die besten Richtergebnisse lassen sich mit einer Präzisionsrichtmaschine erzielen. Dazu wird das Blech – von dünnen Folien bis zu 100 mm dicken Platten – durch Walzen über und unter dem Durchlauf geführt. Diese sind versetzt angeordnet und führen das Blech abwechselnd nach oben und nach unten. Die erste Biegeumformung erfolgt dabei so weit im plastischen Bereich, dass die Richtmaschine die Verformungen im Blech angleicht. Im weiteren Durchlauf wird das Blech immer weniger hin- und hergebogen. Damit beseitigt die Richtmaschine restliche Unebenheiten und Eigenspannungen. Am Ende läuft ein ebenes, gerades Blech aus der Richtmaschine.
Für das Richtergebnis spielt die Maschinenkonstruktion eine entscheidende Rolle. Das fängt mit der Anzahl der Richtwalzen an – je mehr Walzen, desto ebener wird das Blech. Außerdem sollten sie einen möglichst kleinen Durchmesser und Abstand haben. Allerdings gilt auch: Je größer die Richtwalzen, desto größer ist auch der Bereich, in dem die Maschine die Bleche richten kann. Dickere Bleche erfordern ebenfalls größere Walzen.
Zur Unterstützung der Richtwalzen sind in Präzisionsrichtmaschinen zusätzlich Stützrollen eingebaut. Sie verhindern, dass sich die Richtwalzen über ihre Breite verformen. In Hochleistungsrichtmaschinen können die Stützrollen noch mehr: Mithilfe einer Stützrollenverstellung kann man sie verfahren. Das bewirkt, dass die Richtwalzen in ihrer Mitte tiefer ineinander eintauchen. Sie strecken dann die Blechmitte zusätzlich und beseitigen damit Welligkeiten am Rand. Wenn die Oberfläche der Bleche geschont werden muss, sind noch Zwischenwalzen zwischen den Richt- und Stützrollen eine Möglichkeit.
Die Walzen selbst sind in einem steifen Block gelagert. Dieser stützt die Richtwalzen weiter ab und verhindert, dass der Druck des Blechs die Walzen verbiegt. Auch der Maschinenrahmen muss möglichst steif sein, um ein gutes Richtergebnis zu erzielen.
Besonders effektiv sind Präzisionsrichtmaschinen mit einer servo-hydraulischen Richtspaltregelung. Damit ist es möglich, dass ein Blech auch mit variablen Querschnitten eben und spannungsfrei werden kann. Außerdem kann die Maschine immer mit maximaler Kraft richten, da sie gegen Überlastung und daraus resultierende Schäden geschützt ist.
Nicht zuletzt hilft eine intelligente Steuerung beim Richtergebnis. Sie kann: