Hammer und Flamme: Richten von Blechen mit viel Know-how und Zeit
Hammer und Flamme – diese Kunst des Blechrichtens ist in der Blechbearbeitung teilweise noch zu finden. Bei dieser Methode wird das Blechteil mit einem Hammer in Form gebracht. Trotz oder gerade wegen dieses einfachen Prinzips erfordert diese Form des händischen Richtens viel Erfahrung eines Facharbeiters. Ebenso das Richten mit Flamme: Dabei wird ein krummes Blech punktuell mit dem Schweißbrenner erwärmt und dadurch glatt gezogen. Sowohl das Ebnen der Bleche mit Hammer als auch mit Hitze ist eher für geringe Stückzahlen oder bereits umgeformte Blechbaugruppen geeignet. Denn Sie sollten bei dieser Richtmethode bedenken, dass das Richten mit Hammer und Flamme viel Zeit kostet. Ein Mitarbeiter kann unter Umständen mehrere Stunden für dieses Richten von Blechen benötigen. Wertvolle Arbeitszeit, die möglicherweise für andere wichtige Betriebsbereiche abgeht.
Richtpresse: Punktuelles Richten von dicken Blechen
Das Richten von Blechen mit der Richtpresse ist im Prinzip ähnlich der Richtmethode mit Hammer und gehört ebenfalls zu den punktuellen Richtverfahren. Das Blech liegt an zwei Punkten gelagert auf und wird dann mit einem großen Stempel so gepresst, dass es in einen ebenen Zustand zurück federt. Bis man bei dieser Methode von einem geraden Blech sprechen kann, muss dieser Vorgang in der Regel oft wiederholt werden. Manche Unternehmen nutzen auch ihre Abkantbank als Richtpresse. Bei dem Richten nur weniger Teile ist diese Methode dann sinnvoll, wenn vielleicht nur an einer Stelle eine sichtbare Unebenheit geglättet werden muss. Das Richten eines Blechteils mit der Richtpresse nimmt erfahrungsgemäß bis zu 60 Minuten in Anspruch. Auch bei dieser Richtmethode braucht der Betrieb Fachpersonal mit entsprechendem Know-how. Wenn in einem Unternehmen nur wenige Teile zu richten sind, ist der Einsatz von Richtpressen durchaus gängig. Bei Blechdicken über 50 mm kommt dieses Verfahren wieder verstärkt bzw. als Ergänzung zum Einsatz.
Rundbiegemaschine: einfaches Biegen mit vielen Durchgängen
Die Rundbiegemaschine gilt als die einfachste Walzenrichtmaschine. Sie hat drei Walzen, die versetzt angeordnet sind. Das Blech wird durch diese Walzen gefördert und dabei gebogen. Dies wird so lange wiederholt, bis es gerade ist. Um eine ausreichende Ebenheit zu erreichen, sind oft viele Durchgänge erforderlich. Sie sollten bedenken, dass das Ebnen der Werkstücke mit diesem Verfahren eher für Bleche mit einfachen Ebenheitsdefekten geeignet und damit nur sehr begrenzt einsetzbar ist. Das Verfahren lässt präzise Ebenheiten vermissen und ist sehr zeitaufwendig. Zudem ist das Verfahren – je nach Konfiguration – nicht ganz ungefährlich für den Bediener.
Die wichtigsten Richttechniken
im Überblick
Welche verschiedenen Richttechniken gibt es und wie können neue Methoden dazu beitragen, den Richtprozess zu optimieren?
Einfache Walzenrichtmaschine: nur begrenzt gute Richtergebnisse
Eine sehr verbreitete Methode ist das Richten von Blechen mit mehreren Walzen. Das Walzenrichten gehört zu den Biegeverfahren. Dabei wird das Blech durch eine Reihe von versetzt angeordneten Richtwalzen gefördert und dabei geglättet. Einfache Walzenrichtmaschinen haben in der Regel mindestens sieben Richtwalzen, die oft einen großen Durchmesser haben und in großem Abstand zueinander stehen. Daher sind sie eher für dickere Bleche geeignet und decken einen relativ kleinen Blechdickenbereich ab. Die Richtergebnisse dieser einfachen Aggregate lösen einige Richtaufgaben, sind aber für viele heutige Anwendungen zu wenig präzise. Ein Grund dafür ist auch oft, dass die Richtwalzen nicht gegen Durchbiegung abgestützt sind. Die Walzen geben also unter dem Druck der Bleche nach. Ungeachtet dessen, dass einfache Walzenrichtmaschinen nur bedingt für gute Richtergebnisse geeignet sind, brauchen Sie dennoch Fachpersonal für das Bedienen und oft mehrere Durchläufe. Das führt zu zusätzlichen Kosten im Betrieb und damit zu einem sehr ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Präzisionsrichtmaschinen: ebene und spannungsfreie Bleche
Für Blechverarbeiter, die viele Teile in kurzer Zeit zu richten haben, ist die Anschaffung einer Präzisionsrichtmaschine von Vorteil. Diese modernste Art des Richtens geschieht durch ein Wechselbiegen der Werkstücke. Die Walzen liegen sehr eng beieinander und sind in einem Block gelagert. So können die Richtwalzen bestmöglich abgestützt werden. Der Druck des Blechs kann so beim Richten die Walzen nicht verbiegen. Durch diese Steifigkeit sind die Richtergebnisse sehr genau, aber nicht nur optisch. Sie reduzieren auch die Spannungen im Material. Gerade als Hersteller von Komponenten sollten Ihnen spannungsfreie Bleche wichtig sein. Eigenspannungen in den Werkstücken entstehen durch Schneidevorgänge wie Stanzen oder Laserschneiden oder werden dadurch freigesetzt. Dies kann man nicht immer gleich sehen – erst bei der Weiterverarbeitung der Blechteile zu Komponenten zeigen sich die Spannungen durch Verzug oder durch Schwierigkeiten im Folgeprozess. Selbst wenn die Bleche optisch eben erscheinen, kann es Probleme geben, zum Beispiel beim Schweißen. Unebenheiten sorgen dafür, dass die Bleche nur schwer in die Schweißvorrichtung eingepasst werden können. Schweißnähte können außerdem durch Spannungen im Material unsauber werden. Die Folgen sind aufwendiges Nacharbeiten der Werkstücke oder sogar gänzlich unbrauchbare Blechteile.
Mit dem Einsatz einer Präzisionsrichtmaschine bekommen Sie in kürzester Zeit nicht nur ebene, sondern auch weitgehend spannungsfreie Bleche, die sich nahtlos in Ihre weiteren Prozesse einfügen.
Präzisionsrichtmaschinen sind besonders effektiv, wenn sie mit einer hydraulischen Richtspaltregelung ausgestattet sind. Mit dieser Technik ist es möglich, dass ein Blech auch mit variablen Querschnitten eben und spannungsfrei werden kann. Außerdem kann die Maschine immer mit maximaler Kraft richten, da sie gegen Überlastung und die daraus resultierenden Schäden geschützt ist.
Effizientes Richten von Blechen spart Personal durch smarte Technologie
Präzisionsrichtmaschinen von ARKU sind mit einer speziellen Software ausgestattet. Ein Algorithmus schlägt die Einstellungen für das jeweilige Blech automatisch vor. Die Software erleichtert die Bedienung enorm. Mitarbeiter können schon nach wenigen Stunden die Präzisionsrichtmaschine bedienen. Der Richtvorgang selbst geht sekundenschnell. So können Sie Ihre Mitarbeiter für andere Arbeitsbereiche im Betrieb einsetzen.
Fazit
Herkömmliche Richtmethoden werden immer noch per Hand ausgeführt. Dafür braucht man Fachpersonal mit viel Know-how, das wertvolle Arbeitszeit für das Richten weniger Teile benötigt. Präzisionsrichtmaschinen nehmen Ihnen beim Richten von Blechen viel Arbeit ab. Diese modernste Art des Richtens liefert die am Markt geforderten Toleranzen in kürzester Zeit. Damit sparen Sie Kosten und verschaffen sich Wettbewerbsvorteile durch höchste Teilequalität.