ARKU Blog | Wissenswertes zum Thema Blechbearbeitung

Kann das Richten die Qualität Ihrer Werkstücke steigern? 

Geschrieben von Admin | Jul 8, 2019 10:00:00 PM

Die richtige Spannung finden

Generell verfügt jedes Blech über eine Eigenspannung. Diese entscheidet darüber, wie gut sich ein Blech weiterverarbeiten lässt und wie prozesssicher es durch die weitere Blechfertigung läuft. Dennoch, Spannungen sind nicht immer einfach zu messen. In vielen Fällen machen sie sich durch Unebenheiten oder Verzug im Blech bemerkbar. Oft sind sie jedoch unsichtbar und kommen erst beim Schweißen, Fräsen oder Kanten zutage. In Zusammenhang damit lässt sich zudem schwer definieren, wie viel Restspannung nach dem Richten im Blech erlaubt ist – ohne die nachgelagerten Bearbeitungsprozesse zu beeinträchtigen.

So ist es für manchen Entscheider nicht leicht, den tatsächlichen Nutzen gerichteter Bleche zu quantifizieren. Fest steht jedoch, dass die Blechbearbeitung umso planbarer, reibungsloser und effizienter läuft, je spannungsarmer die Bleche sind. Denn was der Schweißer im Gefühl hat, wenn er gerichtete Bleche fordert, bestätigt sich beim konkreten Nachrechnen: Die Zeit im Zusammenbau der Schweißbaugruppe reduziert sich drastisch, wenn gerichtete Bleche vorliegen. Die Schweißbaugruppe ist dazu noch maßhaltiger und Nacharbeit entfällt. Das gefällt der Qualitätssicherung, dem Fertigungsplaner und letztendlich auch dem Entscheider – wenn er alle Vorteile in konkrete Einsparungen im Prozess umrechnet.

 

Neben der Eigenspannung führt auch die Bearbeitung von Blechen zu Spannungen und Unebenheiten. Gerade bei thermisch geschnittenen Bauteilen, das heißt beim Laser- oder Plasmaschneiden, entsteht genau dort viel Wärme, wo der Schneidstrahl auf das Material trifft. Das sorgt für ein enormes Temperaturgefälle, was wiederum Spannungen auslöst. Gleichzeitig bilden sich Aushärtungen an den Rändern. Das Ergebnis: Die Bleche weisen einen Verzug auf und der ist hinderlich für eine effektive Weiterverarbeitung. Die einzige Lösung bietet auch an dieser Stelle das Richten der Werkstücke.

 

Richten mit viel Effizienz

Verzogene und unebene Bleche bedeuten einen erheblichen Aufwand für die Nacharbeit, erhöhen den Ausschuss und wirken sich negativ auf die zeitliche Effizienz ganzer Arbeitsprozesse aus. Das ist weder wirtschaftlich noch förderlich für Kundenzufriedenheit und Wettbewerbsfähigkeit. Das Richten kann genau das vermeiden. Es sorgt dafür, Unebenheiten im Richtgut deutlich zu verringern. Hier bietet es sich an, auf das Verfahren des Walzenrichtens zurückzugreifen. Dieses eignet sich insbesondere dafür, Bleche schnell und einfach zu richten, indem es nicht nur Unebenheiten, sondern auch Spannungen in Blechen durch Biegung und Gegenbiegung reduziert.

Wichtig ist dabei, dass die genutzte Richtmaschine bestimmte Eigenschaften aufweist, um ein Blech bestmöglich zu ebnen. Dazu zählen unter anderem die Blockbauweise des Richtaggregats, eine richtige Walzenteilung und -abstützung sowie die Anzahl und Durchmesser der Richtwalzen. Dabei gilt: Je geringer der Durchmesser der Walzen, desto mehr Walzen sollte die Maschine insgesamt haben. Denn um hohen Ebenheitsanforderungen gerecht zu werden, sind kleine Richtwalzen und kleine Abstände der Richtwalzen zueinander extrem wichtig. Außerdem sollten die Richtwalzen sehr gut abgestützt sein, damit das Blech kontinuierlich gewalzt wird und so keine Möglichkeit hat, zwischen den einzelnen Walzen auszubrechen und sich zu wellen. Wer also Werkstücke von höchster Qualität produzieren will, sollte die Zahl der Richtwalzen immer im Hinterkopf behalten.

 

Gleichbleibende Qualitätsstandards sichern durch Richten

Wissen Sie, was die größten K.o.-Kriterien für einen Betrieb sind? Schlechte oder schwankende Qualität. Gerade in der blechverarbeitenden Industrie bestimmt die Qualität von Werkstücken über den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Denn mal ehrlich: Wer möchte schon eine Lieferung von Blechteilen bekommen, die hinsichtlich ihrer Qualität einer Wundertüte gleichen? Genau deswegen sollten Sie nicht auf das Richten Ihrer Bleche verzichten.

Einen großen Vorteil haben Sie dabei, wenn Sie auf maschinelle Richtverfahren setzen. Mittels standardisierter und automatisierter Prozesse garantiert das Walzenrichtverfahren eine gleichbleibend hohe Qualität inklusive berechenbarer Endergebnisse. Hinzu kommt, dass das maschinelle Richten eine viel schnellere Bearbeitung ermöglicht – und das bei mehreren Werkstücken gleichzeitig.

 

Diese Risiken birgt der Verzicht auf das Richten

Fest steht, das Richten von Blechen mittels Walzenrichtmaschine bietet entscheidende Vorteile. Das wissen auch Ihre Kunden. Diese greifen bei der Weiterverarbeitung der Werkstücke in den meisten Fällen auf standardisierte Prozesse zurück und sind auf eine reibungslose Weiterverarbeitung der Bleche angewiesen.

Ungerichtete Bleche führen bei nachgelagerten Prozessen, wie beispielsweise beim Abkanten und Biegen, zu Winkligkeitsfehlern. Diese erhöhen den Aufwand für Nacharbeiten und den Ausschuss. Auch die Schweißvorbereitung von ungerichtetem Material ist sehr aufwendig. Bei einem Einsatz von Schweißrobotern sinkt die Prozesssicherheit und die Schweißdauer steigt. Das führt zu höheren Prozesskosten sowie zu einer erhöhten Wärmeeinwirkung. Durch die Wärmeeinwirkung werden Spannungen im Material freigesetzt, und es verformt sich. Das führt ebenfalls zu Nachrichtarbeiten und höheren Durchlaufzeiten in der Produktion – für die Effizienz von Arbeitsabläufen ist das alles andere als förderlich.

 

Perfekte Bleche bringen glückliche Kunden

Jeder Kunde ist anders und hat unterschiedliche Anforderungen. Umso wichtiger ist es, dass Prozesse optimal und ohne Qualitätseinbußen ablaufen. Das erreichen Sie durch das Richten Ihrer Bleche. Dieses entfernt Spannungen sowie Unebenheiten und verringert die Fehlerquote in Folgeprozessen. Hochwertige Blechrichtmaschinen helfen Ihnen dabei, schnell zu guten und prozesssicheren Richtergebnissen zu gelangen. Sie errechnen die Einstellwerte automatisch, sodass der Bediener höchstens noch kleine Korrekturen vornehmen muss. Selbst die Ebenheitskontrolle kann die Maschine heute übernehmen, sodass mit der richtigen Automatisierung ein autonomes Richten in vielen Anwendungen möglich ist. Worauf es am Ende ankommt, ist perfekte Ebenheit. Und mittels Richten Ihrer Werkstücke ist das kein Problem.