Allgemein versteht man unter Brennschneiden oder Schneidbrennen alle Schneidverfahren, bei denen Werkstoff verbrannt wird. In den meisten Fällen werden diese Begriffe stellvertretend für das autogene Brennschneiden oder Autogenschneiden verwendet. Bei diesem Schneidverfahren erhitzt eine Flamme den Werkstoff an der Oberfläche bis zum Erreichen seiner Zündtemperatur. Diese liegt zum Beispiel bei Baustahl zwischen 1150 und 1250 °C. Zusätzlich wird Sauerstoff in die Schnittfuge geblasen. Dadurch verbrennt der Werkstoff an dieser Stelle, der Trennprozess beginnt. Im weiteren Verlauf setzt die Verbrennung weitere Wärme frei. Diese erhitzt wiederum den darunter liegenden Werkstoff bis zur Zündtemperatur. Dadurch kann sich der Prozess selbsttätig (autogen) in die Tiefe fortsetzen. Die Metalloxide werden durch die Hitze dünnflüssig und zusammen mit dem Schneidsauerstoff aus der Schnittfuge ausgeblasen.
Damit man das Brennschneiden einsetzen kann, müssen jedoch drei Bedingungen erfüllt sein:
Eingesetzt wird das autogene Brennschneiden bei un- und niedriglegierten Stählen mit mittleren bis großen Blechdicken. Beliebt ist es für Blechdicken ab 50 mm; oberhalb von 250 mm gibt es derzeit keine Alternative. Hingegen verziehen sich die Bleche durch das Brennschneiden, wenn sie weniger als 5 mm dick sind. Außerdem lässt sich mit dem Verfahren auch Titan trennen, obwohl die Voraussetzungen theoretisch nicht gegeben sind. Genormt ist das Brennschneiden in der DIN 2310-6.
Beim Brennschneiden entstehen zudem immer Grate und Schlacke. Das liegt daran, dass in erster Linie dicke Bleche mit diesem Verfahren bearbeitet werden. Je dicker das Blech, desto höher muss auch der Energieeinsatz beim Trennen sein. Dadurch und durch das Ausblasen des verflüssigten Werkstoffs sowie der Oxide entstehen scharfkantige Werkstoffreste, die Grate, sowie Ablagerungen der Oxide, die Schlacke. Mit Entgratmaschinen und Schlackenhämmer kann man beides entfernen. Die Entgratmaschinen müssen jedoch die großen und dicken Grate entfernen können. Das funktioniert mit einer Schleifwalze, aber nicht mit Entgratbürsten.