ARKU macht Lieferkette wiederstandsfähiger.

Baden-Baden – Der Schreck saß tief: Zeitweise konnten drei von vier deutschen Maschinenbauern nicht pünktlich liefern. Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts fehlte es an Material und Komponenten. ARKU hat aufgrund dieser Umstände entschieden reagiert.
ARKU macht Lieferkette wiederstandsfähiger.

„Seit Corona sind die Lieferketten angespannt. Das hat auch unsere Projektabwicklung heftig durchgeschüttelt und Maschinenauslieferungen verzögert“, berichtet Andreas Hellriegel, Einkaufsleiter bei ARKU. „Auf Stahlknappheit folgte ein Mangel an Elektronikteilen. Auch heute erleben wir zwar noch die ein oder andere Überraschung. Aber wir sind auf solche Situationen inzwischen besser vorbereitet.“
Die Fertigstellung der Maschinen glich zeitweise einem komplexen Puzzlespiel. Die Belastung der Mitarbeitenden war außergewöhnlich hoch, denn die „Umwege“ in der Teilebeschaffung sind aufwändig und personalintensiv. So nimmt die Nachverfolgung der Ter¬mine nach wie vor viel Zeit in Anspruch. Dabei hilft eine neue ERP-Software, in die ARKU investiert hat, um die Teilversorgung besser zu überwachen.

Darüber hinaus hat Hellriegel mit seinem Team gleich an mehreren Punk¬ten gearbeitet. Bei kritischen Bauteilen geht ARKU schon lange in Vorleistung: Der Einkauf bestellt sie bereits, während die Konstrukteure die Maschine noch entwerfen. So sind heute mehr Teile auf Lager als früher, um schwankende Lieferzeiten zu kompensieren. ARKU nutzt auch alternative Beschaffungsquellen, wenn eine Anlage Einzelteile zur Fertigstellung benötigt. Das kann allerdings richtig teuer werden: Knappe Elektrokomponenten kosten im Handel dann oft das Fünf- bis Zehnfache des normalen Preises. 

ARKU stellt sich auch weiterhin auf schwierige Beschaffung ein.

Um der Situation gerecht zu werden, hat ARKU zusätzliche Mitarbeitende zur Terminverfolgung eingestellt. Aber auch zur Suche nach alternativen Beschaffungsmöglichkeiten von kritischen Bauteilen. „Wir kommunizieren viel mehr mit unseren Zulieferern,“ sagt Tim Bertsch, Projekteinkäufer bei ARKU. „Ein enges und partnerschaftliches Netzwerk mit Lieferanten und Kunden hilft uns dabei, die Lage gemeinsam wieder unter Kontrolle zu kriegen. Wir haben auch schon Tipps von Kunden bekommen, aus welchen Quellen man bestimmte Komponenten noch bekommen kann.“ 

Mittlerweile hat sich die Lieferfähigkeit der Branche wieder verbessert. Im Herbst letzten Jahres war laut einer Umfrage des VDMA fast jeder Maschinenbauer von Lieferengpässen betroffen. Im März 2023 hingegen sprachen noch 57 Prozent der befragten Unternehmen von „gravierenden“ Engpässen bei den Zulieferern. Die Anspannung ist daher auch im ARKU-Einkauf noch nicht ganz gewichen. 

Eine enge Zusammenarbeit von Kunden und Lieferanten wird auch in Zukunft von entscheidender Bedeutung sein, um frühzeitig auf Störungen reagieren zu können. Denn die Gefahr weiterer Schocks in den weltweiten Lieferketten ist nicht gebannt. Daher bleiben die Lieferketten bei ARKU im Fokus.

Lager Bühl
Wenn Zulieferer nicht liefern können, muss das Lager möglichst gut gefüllt sein. Dafür investiert ARKU auch mehr in die Bestände.